-1.89%
YTD 2025
+23.37%
Jahr 2024
+12.28%
Jahr 2023
-6.63%
Jahr 2022
+20.79%
Jahr 2021

Barrier Reverse Convertibles: In Seitwärtsphasen profitieren

Barrier Reverse Convertibles (BRC) gehören zu den Renditeoptimierungsprodukten. Sie sind also für Anleger geeignet, die zwar prinzipiell vom Potenzial eines Basiswertes überzeugt sind, jedoch vorerst mit einer Seitwärtsbewegung beziehungsweise lediglich mit einem leichten Anstieg rechnen. BRCs eignen sich somit nicht für Investoren, die einen stark fallenden oder stark steigenden Basiswert erwarten.
Der Grund dafür ist, dass bei einem stark steigenden Basiswert eine Direktanlage (also z.B. der Kauf der Aktie anstatt des Strukturierten Produktes) einträglicher gewesen wäre. Die Performance des BRCs ist nach oben nämlich durch den Cap begrenzt. Egal wie stark der Basiswert ansteigt – das Strukturierte Produkt stösst beim Cap an die Decke.
Sofern der Basiswert fällt, kommt der Knock-in ins Spiel. Sofern diese unterhalb des Strikes gesetzte Grenze nicht touchiert wird, erhält der Anleger den nominalen Gesamtbetrag zurück. Wird jedoch der Knock-in berührt, so wird die Angelegenheit wesentlich komplizierter. Prinzipiell ist vorab zu sagen. Fällt der Basiswert unter den Knock-in, so können den Anleger grosse Verluste treffen. Lediglich eines ist fix: Der Coupon wird immer ausgezahlt.

Was passiert, wenn der Knock-in berührt worden ist…
Die Emittenten von Strukturierten Produkten haben bezüglich deren Ausgestaltung sehr grosse Freiheiten, die sich auch gerne ausnützen. Deshalb ist stets auf die Konstruktion des tatsächlichen Produktes abzustellen. Eine immer gültige Regel, wie BRCs „funktionieren“, kann deshalb nicht aufgestellt werden.
Wird der Knock-in berührt, so wird es häufig darauf ankommen, ob der Basiswert zum Ende der Laufzeit über dem Ausübungspreis (Strike) oder darunter schliesst. Regelmässig wird der Nennwert zurückbezahlt, sofern der Basiswert am Tag der Schlussfixierung am Strike oder darüber notiert. Sofern er unter dem Strike schliesst, werden entweder die Titel geliefert (Share-Settlement) oder es wird ein Cash-Settlement vorgenommen. Während der Anleger beim Share-Settlement sodann die Aktien im Depot liegen hat, erhält er im anderen Fall eine Barauszahlung.
Oberflächlich betrachtet erhält der Investor bei Cash- und Share- Settlement „gleich viel“. Je nach individueller Situation und Anlagestrategie können die Unterschiede jedoch durchaus erheblich sein. Wenn nämlich ein BRC „Cash“ abgerechnet wird und ein unter Umständen grosser Verlust „eingefahren“ worden ist, müsste der Basiswert unter Inkaufnahme neuerlicher Transaktionskosten erneut ins Depot gelegt werden. Da Anleger im Zeitpunkt der Entscheidung für einen BRC jedoch von der Qualität des Basiswertes überzeugt waren, werden sie sich oftmals bereits vorab für ein Share-Settlement entscheiden. Freilich ist das Risiko weiterer Verluste (nach der Andienung) dabei zu bedenken.

siehe Tabelle im beiliegenden PDF