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Daimler

Eigentlich macht die Führungscrew um Daimler-Chef Dieter Zetsche so ziemlich alles richtig. Seit über zwei Jahren können die Schwaben den Autoabsatz Monat für Monat steigern. Die jüngst vorgelegten vorläufigen Eckdaten für das erste Quartal 2017 waren entsprechend eindrücklich. Erneut konnte Daimler einen Absatzrekord vermelden. Im ersten Quartal 2017 hat Mercedes-Benz 560‘625 Fahrzeuge an Kunden weltweit ausgeliefert, ein Plus von 16%, wobei sich die neue E-Klasse als ein regelrechter Kassenschlager erwies. Das operative Ergebnis auf Stufe Ebit konnte von EUR 2.15 Milliarden im Vorjahr auf EUR 4.01 Milliarden fast verdoppelt werden. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ebit von nur EUR 3.05 Milliarden gerechnet. Bei der wichtigsten Daimler-Sparte „Mercedes-Benz Cars“ betrug die Umsatzrendite 9.8% nach gut 7% im Vorjahr, womit das mittelfristige Ziel von 10% fast erreicht wurde. Aber auch die Lastwagensparte erholte sich deutlich. Sparten-Chef Wolfgang Bernhard bereitet unseres Wissens derzeit ein weiteres Sparprogramm von EUR 400 Millionen vor – vor allem in Europa und Brasilien müssen die Kosten weiter runter.
Zur besseren Interpretation des Ebit muss jedoch erwähnt werden, dass erstens das Vorjahresergebnis vergleichsweise schwach war, dass zweitens ein positiver Bewertungseffekt im Zusammenhang mit der Beteiligung am Landkartendienst Here auf die Bilanz wirkte und dass drittens Immobilienverkäufe der japanischen Lastwagentochter Mitsubishi Fuso zu Buche schlugen. Ohne diese Sondereffekte hätte sich das Ebit auf EUR 3.32 Milliarden (+54%) belaufen. CEO Zetsche hatte zu Jahresbeginn einen eher verhaltenen Ausblick auf 2017 gegeben und einen leichten Ebit-Anstieg in Aussicht gestellt. Bei Daimler steht dieser Ausdruck in der Regel für ein Plus von 2.5% bis 10%. Insgesamt ist Daimler mit den Zahlen für das erste Quartal (ohne Sondereffekte) – das erste Jahresviertel steht typischerweise für gut ein Fünftel des Jahres-Ebit – also auf Kurs. Auch wenn die vorläufigen Eckdaten für das erste Quartal unwidersprochen gut sind, glauben wir, dass sich die Aktie dem sich eintrübenden Umfeld nicht entziehen kann. Die wichtigen Automärkte in den USA (Sättigung) und China (Abbau der Steuervergünstigungen beim Autokauf) schwächeln, was historisch betrachtet zu Preiskämpfen führt, die sich negativ auf die Margen auswirken. Für zusätzliche Unsicherheit sorgen die protektionistische US-Aussenpolitik und die vom US-Präsident angedrohten Strafzölle. Anleger, die in das Auto-Segment investieren wollen, sollten vor allem deutsche Premiumhersteller ins Visier nehmen.
Konklusion:
Wir rechnen mit einem sich eintrübenden Umfeld und raten von Neu-Investments ab. Investierte Anleger sollten die Aktie bestenfalls halten. Wir sehen in anderen Branchen deutlich bessere Chancen.